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Pas de Bière Craft – Südfrankreich als Craftbier Wüste

Pas de Bière Craft – Südfrankreich als Craftbier Wüste

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Meinen diesjährigen Sommerurlaub hatte ich in Südfrankreich geplant. In der “Haute Provence”, genauer an der Côte d’Azur im Bereich von Cannes und Nizza, hatte ich die Gelegenheit das Haus meiner Tante und Onkel als Ausgangspunkt für Stand und Sightseeing zu nutzen.
Schon im Vorfeld galt mein Interesse der hier ansässigen Craftbierszene. Trotz intensiver Bemühungen auf verschiedenen Plattformen deutete sich an, dass dieser Flecken Erde wohl recht weit entfernt vom Zentrum der Craftbier-Bewegung. Meine Recherche nach Craftbierbrauereien in Frankreich ergab eine Zahl von knapp über zehn. Durchaus also eine ausbaufähige Szene.
Wie schrieb Christa so nett auf eines meiner Facebook Postings: “Ich bin mir sicher, sie haben guten Wein dort”. Ja, haben sie zweifelsohne, aber hier und da ein Bier wäre sicher schon nett.

Bierangebot im französischen Supermarkt
Typisches Bierangebot in einem Supermarkt

Informationen waren im Vorfeld Mangelware, aber da sollte doch was vor Ort gehen. Aus unzähligen Frankreich Urlauben vor zig Jahren wusste ich schon, das hiesige Fernsehbier taugt so rein gar nichts. Aber auch in diversesten Getränkehandlungen und Feinkostläden war Craftbier ein absolutes Fremdwort. Wie als hätte man sich beim Sortiment abgesprochen gibt es das heimische Kronenbourg der Carlsberg Gruppe in allen Variationen, Heineken, viele Belgische Lambic Biere und Guinness. Und zwar überall! Egal wo man hingeht, immer das gleiche Sortiment.
Eigentlich verwunderlich, weil ja doch viele Engländer und andere durchaus Craftbier affine Nationen hier aus und ein gehen.
Dennoch wollte ich nicht heimfahren ohne eine lokale Bierspezialität zu kosten. So stoß ich im Supermarkt auf ein “Kronenbourg 1664 Rosé”, welches mein Interesse weckte. Ich mache es kurz: Eine völlige Katastrophe, die zu Recht Ratebeer Bewertungen von 0,9 ihr eigen nennt. Mit immerhin 5,5%ABV nicht gerade ein Leichtgewicht, aber mit fruchtigen unnatürlichen Aromastoffen versetzt, dass es nur so kracht. Süß und ein Geschmack nach Himbeere, Kirsche und Pfirsich, der weder harmonisch noch passend zu einem Bier ist. Klarer Fall für den Ausguß, sorry!
Solltet ihr einmal einen Urlaub in dieser Region planen oder auch Freunde besuchen – nehmt ihnen ein gescheites Bier mit, guten Wein haben die hier schon genug.
Wenn ihr eine neue berufliche Herausforderung sucht – warum nicht Craftbier hier unten brauen? Bedarf und Kunden gibt es allemal – und Geld ist hier in der Gegend nicht das Problem. Weder bei der investorensuche noch beim späteren Absatz.
Prost aus dem Sonnenuntergang mit einem “Rosé” – allerdings einem Wein.